Die Wintersonnenwende-Die längste Nacht, das friedliche Loslassen und der Beginn der Rauhnächte

Die Wintersonnenwende
Die längste Nacht, das friedliche Loslassen und der Beginn der Rauhnächte
Die Wintersonnenwende ist einer der kraftvollsten Punkte im alten Jahreskreis. Sie markiert die längste Nacht des Jahres, den tiefsten Moment der Dunkelheit – und gleichzeitig den Augenblick, in dem sich das Rad wieder in Richtung Licht bewegt.
Für unsere vorchristlichen Vorfahren war dies kein symbolischer Gedanke, sondern eine existenzielle Wahrheit: Ab diesem Punkt kehrt das Licht zurück. Langsam, fast unmerklich – aber unumkehrbar. Diese Nacht wurde oft nicht laut gefeiert. Sie war, würdevoll und still. Man wusste, dass man an einer Schwelle stand. Das Alte war zu Ende, das Neue noch nicht greifbar.
Genau deshalb war es so wichtig, **geordnet und im Frieden** in diese Nacht zu gehen.
In alten Überlieferungen heißt es, dass Streit bis zur Wintersonnenwende beigelegt sein sollte. Nicht, weil alles plötzlich gut sein musste, sondern weil man die Dunkelheit nicht mit ungelösten Konflikten betreten wollte. Man glaubte, dass alles Ungeklärte sonst schwer auf dem kommenden Zyklus lasten würde.
Frieden war keine Emotion – Frieden war eine Entscheidung. Man blieb an diesem Abend im Haus, hielt das Feuer oder die Kerzen am Brennen, räucherte mit Kräutern und Harzen und sprach leise Worte des Abschieds. Fenster und Türen wurden kurz geöffnet, um das Alte hinauszulassen, und danach bewusst wieder geschlossen. Nicht aus Angst, sondern aus Klarheit. Was ging, durfte gehen. Was blieb, wurde geschützt.
Nach alter, vorchristlicher Tradition beginnt mit der Nacht der Wintersonnenwende die erste Rauhnacht. Nicht später, nicht verschoben – sondern genau hier. Mit der Wiedergeburt des Lichtes öffnet sich die Zeit außerhalb der gewöhnlichen Zeit. Die Rauhnächte beginnen nicht sanft, sie beginnen klar.
Die erste Rauhnacht ist das Tor. Und genau an diesem Punkt wird die Wintersonnenwende auch heute noch sehr persönlich.
In den letzten Wochen habe ich selbst einige tiefe, ehrliche Entscheidungen getroffen. Ich habe mich von Menschen gelöst, die mir nicht gutgetan haben. Menschen, denen Vertrauen geschenkt wurde – und die dieses Vertrauen weitergetragen haben, weil sich daraus ein eigener Vorteil ergab. Absprachen wurden gebrochen, Grenzen missachtet. Und ja, das tut weh. Das enttäuscht. Das rüttelt.Ich hätte daraus ein Drama machen können. Ich hätte kämpfen, erklären, diskutieren können. Aber irgendwann kam dieser innere Moment, in dem mir klar wurde: Das ist nicht mein Weg. Ich habe mich zurückgezogen. Still. Klar. Ohne große Worte. Es gab Tage des Grolls, Tage des inneren Ringens.
Und dann kam der Punkt, an dem ich gespürt habe: Jetzt ist es gut. Ich habe mich entschieden, innerlich Frieden zu schließen. Nicht, weil alles gut war – sondern weil ich meine Energie nicht länger binden möchte. Ich wünsche diesen Menschen alles Gute auf ihrem Weg. Und ich gehe meinen weiter. Aufgeräumt. Klar. Ohne Bitterkeit.
Genau darum geht es an der Wintersonnenwende. Diese Nacht fragt uns nicht, was wir uns wünschen.
Sie fragt uns: Was darf jetzt in Frieden gehen? Und Frieden heißt nicht vergessen. Frieden heißt loslassen, ohne das Herz zu verhärten.
Damit diese Entscheidung nicht nur ein Gedanke bleibt, sondern auch auf einer tieferen Ebene wirkt, gehört zur Wintersonnenwende immer ein bewusstes Tun.
Ein Ritual zur Wintersonnenwende für friedvolles Loslassen und den Beginn der Rauhnächte
Dieses Ritual ist einfach, aber sehr wirksam. Es braucht keine große Vorbereitung – nur Präsenz. Du brauchst eine Kerze ein kleines Steinchen (es muss nichts Besonderes sein, es sollte sich einfach stimmig anfühlen)etwas Zimt, ein Lorbeerblatt. Die Dagaz Rune auf einem Zettelchen geschrieben Zünde am Abend der Wintersonnenwende die Kerze bewusst an. Dieses Licht steht für die neu geborene Sonne. Noch klein, aber beständig. Setz dich einen Moment ruhig davor. Nimm den Stein in deine Hand. Er symbolisiert dein vergangenes Jahr. Alles, was du getragen hast. Alles, was dich gefordert hat. Halte ihn und erkenne innerlich an, dass du bis hierher gekommen bist – mit allem, was dazugehört. Streue nun etwas Zimt auf eine kleine Unterlage oder in deine Hand. Zimt steht seit alter Zeit für Wärme, Schutz und Lebenskraft. Lege das Lorbeerblatt dazu. Lorbeer symbolisiert Klarheit, Segen und einen guten, aufrechten Weg. Lege Stein, Zimt und Lorbeer gemeinsam vor die Kerze. Nimm nun die Rune Dagaz also Deine Zettelchen mit der Rune. Dagaz steht für den Wendepunkt, für das Umkippen von Dunkelheit in Licht. Lege sie dazu oder sprich ihren Namen leise aus.
Dann sprich – laut oder innerlich – nur diesen einen Satz:"Ich lasse in Frieden gehen, was mich nicht mehr trägt."
Mehr braucht es nicht. Lass die Kerze noch eine Weile brennen. Der Stein begleitet dich durch die Rauhnächte oder bekommt einen festen Platz. Er erinnert dich daran, dass du diese Schwelle bewusst überschritten hast. Die erste Rauhnacht steht für den Monat Januar oder Hartung wie er in der alten nordischen Sprache hiess. Es geht hier weniger darum “Was passiert” sondern mehr um die Vorbereitung und Neuausrichtung., Erstmal mit der Rückkehr des Lichtes das alte gehen lassen, Frieden machen vor allem mit sich selbst.
Wie ich es oben beschrieben habe, habe ich eine Entscheidung getroffen mich aus Situationen zu lösen. Frieden machen heisst hier also nicht bestimmte Menschen wieder zurück ins Leben zu lassen, es bedeutet mit dem Thema “durch” zu sein. Es macht nichts mehr mit mir.
Ein Freund sagte kürzlich auch zu mir, “Zeig mir wer an Deinem Tisch sitzt und ich sage Dir Deine Zukunft”.
Darum geht es, was hilft mir, wer unterstützt mich, wer pushed mich in die Richtung die ich mir wünsche. Lade diese Menschen an Deinen Tisch ein, und wünsche den anderen alles Gute. Die Dunkelheit hat jetzt ihren Höhepunkt erreicht. Das Licht ist zurück. Und wir gehen jetzt los.
Ab Montag werde ich im Blog immer die dann folgenden jeweils 3 Rauchnächte schreibe, und Euch so durch diese Zeit begleiteten.
Von Herzen deine Runa
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